Quelltext betrachten
Aus Hygipedia
für
Bakterien
Wechseln zu:
Navigation
,
Suche
Bakterien (bacteria), Bacteria; eine der beiden prokaryotischen Domänen (neben den [[Archaea|Archaea]]). Früher Spaltpilze oder Schizomycetes. Phylogenetischer Stammbaum von vergleichenden Sequenzanalysen an 16S rRNA abgeleitet; <br> == Unterscheidung == 17 Hauptgruppen von Bakterien zu unterscheiden. Einzellige, sehr kleine Organismen, die sich i.d.R. durch Zweiteilung (Spaltung) vermehren. Geschlechtliche Fortpflanzung ist nur in einigen wenigen Fällen bekannt, Austausch bzw. Übertragung von genetischen Elementen jedoch allgemein. In der Regel binäre, transversale Teilung, wonach sich die beiden Tochterzellen trennen oder in Paaren, Ketten, regelmäßigen oder unregelmäßigen Aggregaten ([[Agglomeration|Agglomeration]]) mehr oder weniger lange beisammen bleiben können. Geschwindigkeit ([[Generationszeit|Generationszeit]]; [[Verdoppelungszeit|Verdoppelungszeit]]) kann unter optimalen Bedingungen 20 min bis viele h betragen, je nach Bakterienart und Bedingungen im Ökosystem. <br> == Aufbau == [[Image:Bakterien2.jpg|frame]]<br> Fädiges Wachstum wie bei Pilzen ist selten ([[Actinomycetales|Actinomycetales]]). Artspezifisch sind die Zellen entweder zellwandlos (Mycoplasmen), „nackt“, mit zäher Zellwand (Gram+), mit dünner Zellwand (Gram–) oder von einer Schleimkapsel umhüllt, unbeweglich oder mit Geißeln zum Schwimmen ausgestattet oder durch Schleimausscheidung befähigt, sich auf Oberflächen zu bewegen. Die Form der Zellen ist ebenfalls von der Art abhängig; kugelige nennt man Kokken, häufiger sind aber stäbchenförmige (lat. baculum der Stab, daher der Name), komma oder schraubenförmige u. Ä. (siehe Abb. Bakterien). Der Durchmesser ist 1 μm, die Länge bis 10 μm. Manche sind gefärbt, die meisten farblos, hyalin, mit etwa gleichem Brechungsindex wie Wasser, weshalb die Lebendbeobachtung im normalen Lichtmikroskop unmöglich ist. Manche Arten können Dauerformen, sog. Endosporen, bilden. <br> == Lebensdauer == Unter idealen Bedingungen, d. h. ohne äußere Einflüsse und Entfernung der eigenen Stoffwechselendprodukte, sind Bakterien „unsterblich“. Im Labor ist schwer feststellbar, ob eine Bakterienzelle lebt oder tot ist. Man hat sich in der Praxis darauf geeinigt, dass Zellen, die nicht (mehr) teilungsfähig sind und daher bei kultureller [[Keimzählung|Keimzählung]] keine [[Kolonien|Kolonien]] bilden, nicht mehr leben. Fehlbeurteilungen sind nicht ausgeschlossen wegen der [[Resuscitation|Resuscitation]] („Wiederbelebung“). Die Zahl der toten Zellen in oder auf einem Lebensmittel ergibt sich aus der Differenz der mikroskopischen Zählung und der kulturellen. <br> == Stoffwechsel == Lebensmittelrelvante Bakterien sind auf org. Nährstoffe angewiesen, sie sind [[Heterotroph|heterotroph]] (chemo-organotroph). Im Ökosystem sorgen sie, zusammen mit den Pilzen, für die Mineralisierung der org. Rückstände der Pflanzen und Tiere und halten die Erde somit weiterhin besiedelbar. Da nur kleine Moleküle von den Zellen aufgenommen und [[Assimiliert|assimiliert]] werden können, scheiden viele Arten (Verderbsorganismen) [[Enzyme|Enzyme]] aus, die Makromoleküle wie Zellulose, Stärke, Eiweiß u. a. oder wasserunlösliche wie Fette extrazellulär hydrolysieren; die Spaltstücke der „Außenverdauung“ werden dann aufgenommen. Stoffwechselendprodukte, wie CO2, CH4, H2, H2O, [[Org. Säuren|org. Säuren]], [[Toxine|Toxine]] u. v. a. werden ausgeschieden und führen u. U. bei Kulturen in abgeschlossenen Systemen zur Selbstvergiftung. Bakterien sind an die unterschiedlichsten Lebensräume angepasst, von der Arktis bis zu heißen Quellen. Sie sind die „Dauerkonkurrenten“ bei der Ernährung aller anderen Heterotrophen, der Pilze und Tiere. Viele Arten sind fakultative, seltener obligate Parasiten, viele sind Kommensalen (z. B. unsere typischen Darmbakterien), manche sind pathogen für Pflanzen oder Tiere; [[Lebensmittelvergiftung|Lebensmittelvergiftung]], [[Zoonosen|Zoonosen]]. <br> == Aufbau == Der Aufbau der Bakterienzellen ist relativ einheitlich. Sie haben keine Mitochondrien und ihre Zellwand ist anders aufgebaut als die der übrigen Lebewesen. Das Trockengewicht beträgt 15–30 % des Nassgewichts, das spezifische Gewicht ist etwa 1,1. C ca. 50 %, N 10-15 %, P 2–6 % und S ca. 1 % sowie Spurenelemente. Die wissenschaftliche [[Systematik|Systematik]] wird im BERGEY (neue aktualisierte Auflagen in mehreren Bänden ab 2002) und in PROKARYOTES (elektronische Publikation ab 2002) dargestellt, ist aber für die hier auf einem Teilgebiet erforderlichen Belange nur bedingt hilfreich; [[Einteilung|Einteilung]]. Eine echte, genetisch begründete Verwandtschaft zwischen den Arten wird u. a. auf der Basis vergleichender 16S rRNA-Sequenzanalysen postuliert. Ähnlichkeiten im Aufbau, in den physiologischen Leistungen und in der Morphologie sowie der Gramreaktion, dienen als phänotypische Unterscheidungsmerkmale, und haben in der Praxis eine gewisse Bedeutung für die phenetische Gruppierung und bei der routinemäßigen Charakterisierung neuer Isolate; [[Differenzierung|Differenzierung]].<br> <br> == Quelle == [http://www.behrs.de/s/index.php?ber=1&refer=1&A_ArtNr=340&AGN=1&AUGN=0 Lexikon Lebensmittel-Mikrobiologie und -Hygiene]<br> <br> == Weiterführende Informationen == *[http://www.behrs.de/s/index.php?ber=1&refer=1&A_ArtNr=49&AGN=1&AUGN=0 Mikrobiologische Untersuchung von Lebensmitteln]<br> *[http://www.behrs.de/s/index.php?ber=1&refer=1&A_ArtNr=338&AGN=1&AUGN=0 Lebensmittelinfektionen und -vergiftungen]<br>
Zurück zur Seite
Bakterien
.
Ansichten
Seite
Diskussion
Quelltext betrachten
Versionen/Autoren
Persönliche Werkzeuge
Anmelden
Suche
Erweiterte Suche
Navigation
Hauptseite
Artikel Übersicht
Letzte Änderungen
Neuste Artikel
Zufälliger Artikel
Behr's Verlag
Registrieren
Hochladen
Anzeigen
Sonstiges